Lasset die Spiele (ersatzweise: den Irrsinn) beginnen! Die WM-Fiebrigkeit hat bereits ein ungesundes Niveau erreicht – ich schaue / lese ja nicht viel Werbung, und trotzdem wird man an jeder (noch so unsinnigen) Ecke mit den brasilianischen „Festspielen“ belästigt. Auf dem Frischkäse beispielsweise. Oder beim Amazon-Shopping: „Jetzt mit Prime bestellen und die Artikel sind rechtzeitig zum Fussballwochenende bei Ihnen!“ Oder so ähnlich. Was habe ich bestellt? Einen Blumen- / Regenwasserkübel und zwei weiße T-Shirts. Och Freunde, das hat doch auch Zeit bis nächste Woche. Ich habe nämlich nicht vor, die Shirts mit schwarz-rot-goldener oder sonstiger Bemalung zu versehen. Nein. Und in dem 70-Liter-Kübel will ich auch nicht das „WM-Pils“ kaltlegen. NEIN! Ich schaue mir keines (0) der Spiele dieser Veranstaltung an. Diese Kolumne fasst meine Abneigung sehr gut zusammen. Und als kürzlich zu lesen war, dass die spanischen Nationalspieler eine Titelprämie in Höhe von 720.000 Euro erhalten sollen – pro Nase selbstverständlich, das entspricht bei den Herren ja auch nur 1-2 Bruttomonatslöhnen – habe ich nur noch leicht irre gekichert. Dem Spanier an sich, dem geht’s momentan ja auch geradezu prächtig. Gleich darauf wurde natürlich erwähnt, dass die deutschen Profis im Falle des Turniersiegs „nicht mal die Hälfte“ kassieren würden – da sind „wir“ ja schon vor Beginn der Spiele vollkommen chancenlos, oder was soll das heißen? Dass auch irgendwas um 350.000 Euro aberwitzig viel Kohle ist, habe ich in der Meldung gar nicht weiter vermisst. Die kamerunischen Nationalspieler sind nach andauerndem (same procedure..?) Streit um die Höhe der Prämien aus Protest erst verspätet nach Brasilien gereist. Ob sie mittlerweile angekommen sind, entzieht sich meiner Kenntnis. Darf man mal vorsichtig fragen, worum es bei einer Fussballweltmeisterschaft eigentlich geht? Nein? Na dann: viel Spaß.