Was will er nun schon wieder..? Heute habe ich mal einen echten Klassiker der Tier- und Pflanzenwelt. War mir bisher nicht bekannt, deswegen muss es hier hin: Der Zitronenbaum hat jahrelang und immer wiederkehrend lästigen Besuch von Schildläusen gehabt. Jawohl, gehabt.
Ich habe die Plage anfangs nicht immer ernst genommen und konnte sie später durch mühsames Absammeln / -wischen der Blätter und Zweige *autsch!* leider nur unzureichend bekämpfen. Irgendwann war es Zeit, die feigen Mistviecher vor größere Aufgaben zu stellen. Systemisches Insectoex brachte nicht den gewünschten Erfolg. Ich meine sogar, die Schildläuse kichern gehört zu haben. Also Krieg. Nächstgrößeres Geschütz, bevor man den Zitronenbaum inklusive der Terroristen einfach abfackelt: Kontaktgift *harrharrharr*. Ich besorgte mir aus geheimnisvollen Quellen ein entsprechendes Chemotripeptanacetylsiemuessenallesterbenzetit und rührte den (möglichst nicht in Gewässer zu gelangenden…) „Schlummertrunk“ für meine „lieben kleinen Freunde“ in einem großzügigen Mischverhältnis und unter Zuhilfenahme einer eigens für den Vernichtungskrieg angeschafften Sprühkanone an. Mit der geladenen Waffe und zweifelhaftem Körperschutz betrat ich den Balkon. Das Bäumchen warf mir einen sehr verliebten Blick zu, „Mein Retter!“. Nachdem ich alles komplett eingenebelt und befeuchtet hatte – keine Ahnung, was dabei alles über den Jordan Torfkanal gegangen ist, aber das hat mir echt Spaß gemacht, ‚tschuldigung – betrachtete ich zufrieden mein todbringendes Werk und blickte in fassungslos verdutzte Schildlausgesichter. Adieu, ihr Arschgeigen.

So weit, so schön. Leider haben Schildläuse die blöde Angewohnheit, alles mit einer klebrigen Schicht vollzusabbern – oder gar noch Schlimmeres, Kackviecher! Auf dieser Schicht lässt sich nur zu gerne (-> Klassiker) ein Pilz nieder, der Rußtauartige. Der ernährt sich davon, ist das widerlich. Relativ bald nachdem ich den Baum gewaltsam befriedet hatte, war der schwarze Belag zu sehen. Und ich habe das für normalen Schmutz gehalten. Prima, Dasenbrook, ganz prima, du kennst dich echt aus. Glücklicherweise ist der Rußtau für die Pflanze kein Schädling, er kann aber die photosynthetische Dingsbums beeinträchtigen. Und außerdem sieht’s für den geneigten Gartenfreund und Zitrusliebhaber einfach mal doof aus. Also? Der Dreck muss weg! Wie macht man das? (Wie man Pils vernichtet, weiß ich, aber das hier?) Doch nicht etwa… doch: Abwischen… bei gefühlten 1.120 (übertausend) Blättern – die letzte Blattzählung ist lange her… muss damals wegen der Schildläuse gewes… AAAARRRGH – habe ich in den nächsten Tagen / Wochen / Monaten genügend Gelegenheit, ein erneut sehr inniges *AUTSCHVERDAMMT!!!* Verhältnis mit dem Bäumchen einzugehen.
Und das Bäumchen, das hat Dornen, und die trägt es, im Geäst. *singt*
Manchmal tut Liebe eben weh. In diesem Sinne: Au renoir.