Wenn der Vater mit dem Sohne…

…einmal ausgeht
und dann keiner gern nach Haus geht,
dann erleben sie unterwegs die dollsten Sachen,
mal zum Weinen – mal zum Lachen.

(Heinz Rühmann)

Japp. Das war ein schöner kleiner Männerausflug. Mit Kuchen (Danke Anna!). Und Äpfeln (Danke Fee!). Und Werders U23 (Danke Victor!). Ich hatte mir am Sonntag spontan überlegt, Johan und ich, wir könnten uns ja mal Werders Nachwuchshoffnungen gegen den TSV Havelse anschauen. Und damit das hier nicht wie die Geschichte von Rainer Eigennutz ‚rüberkommt: Johan mag „die Fussballmänner“. Und auf Platz 11 am Weserstadion geht es recht beschaulich zu, ich hatte also keine Sorge, ihn damit komplett zu überfordern. War dann auch schön, Anreise bei herrlichem Wetter mit dem Fahrrad, auf zum Kassenhäuschen. Ich zahl‘ ja nix, Dauerkarte und so, und Herr Johan ist noch keine drei Jahre alt, der wird schon so mit reinkom… Nee: „Für den Kleinen macht das 3 Euro.“ Wäh? Aus „versicherungstechnischen Gründen“, wie mir erklärt wurde, muss jede/r Besucher/in eine Eintrittskarte haben. Versicherung zieht immer. Aber ich hatte ganz genau 80 Cent in der Börse. Und einen Alternativplan mit Picknick an der Weser, falls Johan nach 20 Minuten keine Lust mehr auf Fussball hat. Aber wir hatten das ja noch nicht mal getestet. Also: 2,20 Euro besorgen, nur wie..? Leute fragen, die Mitleidsmasche, „der arme kleine Junge – ich zahl‘ es auch zurück!“? Ist nicht meins. Hmm, wo ist denn hier mal ein Geldautomat..? Fußläufig zu erreichen… Fahrrad ist jetzt zuviel Getüdel. Zunächst noch bei der Tanke am Osterdeich angefragt, ob die auf EC-Karte auszahlen, was mit Bedauern verneint wurde. Zwei Straßen weiter, ich musste Johan zwischendurch immer wieder tragen, weil wir es sonst nicht mal zum Abpfiff des Spiels geschafft hätten, das erlösende Gerät! Jetzt aber fix zurück, Spiel läuft schon seit 15 Minuten. Und kurz vor Ankunft, das was passieren muss: Torjubel. 27. Minute. 1:0 durch Levent Aycicek. Jetzt aber mal: Karte!

Johans erste Werderkarte

Zu dem Zeitpunkt wusste ich natürlich nicht, dass es das Tor des Tages war. Egal. Wir haben uns einen schönen Platz gesucht und zünftig gepicknickt. Inklusive Johans goldigen Zitaten, aus seinen Vorlesebüchern… „Und dann packten sie die mitgebrachten Sachen aus…“ 🙂

Johan hat es sogar in die Bildergalerie des Weser-Kuriers geschafft. Toll. Ja gut, man muss ein bisschen suchen…

Grüner Zwerg am Spielfeldrand
Quelle: nordphoto / weser-kurier.de

 

Der Hagelschauer auf dem Rückweg hätte wirklich nicht sein müssen, aber sonst: rundum gelungen. Und, anders als im Lied oben, sind wir auch gern wieder nach Hause gefahren.

Kommen wir jetzt zur Aktualität: Ich hatte hier eine lockere Rechnerei angestellt, wieviele Punkte Werders Erste bis zum Saisonende noch holen und ob das wohl zum Klassenerhalt reichen wird. Ein paar Spieltage später und ich stelle fest: Bis zum heutigen Spiel gegen die Sportgruppe des Autokonzerns hatte ich mir 9 Punkte ausgemalt. Werder hat – auf leicht anderem Wege – 9 Punkte geholt. Ich habe beispielsweise nicht an den Sieg in Nürnberg geglaubt. An einen oder gar mehrere Punkte in Freiburg schon. Somit ist es (aus meiner Sicht) eigentlich ganz ok. Aber: Die Art und Weise, wie – nach dem schlechten Spiel gegen Stuttgart – in Freiburg verloren wurde, ist… bedauerlich. Mit einer nicht ganz so desolaten Leistung (und weniger Wechseln in der Aufstellung…) und vielleicht einem daraus resultierenden weiteren Pünktchen hätte man etwas entspannter in die nächsten Spiele gehen können. Ich glaube nach wie vor, dass die Mannschaften hinter Werder diesen Rückstand nicht mehr ganz aufholen können. Schade nur, dass die Spieler das anscheinend auch glauben… Mit der Einstellung + Leistung holt das Team bis zum Schluss gar nichts mehr. Und das wird eng. Und das ist dann auch gar nicht mehr in der Nähe der anvisierten 40 Punkte. Für heute Abend sagt meine Tabellenrechnerei zwar ebenfalls 0 (null) Punkte voraus – wir ham’s ja! – trotzdem habe ich komischerweise ein gutes Gefühl und denke, da könnte was gehen. Ich lasse mich zu einem Tipp hinreißen: 2:1. Und – oh Wunder – es wird kein gutes Fussballspiel. Aber der Einsatz wird stimmen. Freu‘ ich mich ‚drauf!